Georgien wie es leibt und lebt

Wie ihr ja wisst, sind wir gestern sehr spät in Georgien angekommen. Mittlerweile haben wir Berge über- und Täler durchquert und die Hauptstadt Tiflis erreicht, wo wir heute nicht nur CARE International in the Caucasus besucht haben, sondern auch noch einen kurzen Stadtspaziergang untergebracht haben.

 

Bevor wir gestern aus Batumi aufgebrochen sind, haben wir uns noch von unserem dortigen Host - Mevludi - verabschiedet. Nachdem er uns am Vorabend bereits bei der Ankunft seinen hausgebrannten Wodka und Gemüse aus dem eigenen Garten aufgetischt hat (soviel, dass wie beide mal durch die schmalen Lattenrostbretter unserer Betten durchgebrochen sind), hat er zum Abschied sogar noch drauf bestanden Cookie zu waschen. Danke Mevludi!

Die gestrige Fahrt nach Tiflis hat zwar den ganzen Tag gedauert, obwohl es gar nicht sehr weit von Batumi entfernt ist. Gesehen haben wir deshalb sehr viel. Etwas, dass sofort ins Auge sticht, sind die Kühe auf Georgiens Straßen. Offenbar lieben Kühe hier den Straßenrand, auch Brückenbankette scheinen sehr beliebt zu sein. Gelegentlich haben sie dann das Bedürfnis die Straßenseite zu wechseln, was sie dann auch ungeachtet der Verkehrslawinen tun. Insgesamt machen die Kühe damit den georgischen Verkehr aber nur unwesentlich gefährlicher, denn darin sind die Autofahrer selbst schon sehr gut. Auf Georgiens Straßen geht es deshalb recht wild zu und durch riskante Überholmanöver passieren dann immer wieder Unfälle, meistens Blechschäden. Die widerum fallen aber nicht weiter auf, weil Georgier Unmengen an Unfallautos aus den USA und Asien importieren, hier zusammenflicken und wieder fahrtauglich macht. Dadurch kommen einem permanent Autos mit fehlenden Karosserieteilen entgegen. Wie ihr seht scheint in Georgien also alles im Fluss zu sein.

 

Landschaftlich ist Georgien nicht nur interessant, weil es einen angenehmen Mix aus Sowjet-Nostalgie und Naturschönheit bietet, sondern sich die Straßenverhältnisse von Kilometer zu Kilometer abwechseln: Das Gesamtbaket beinhaltet enge Bergstraßenserpentinen, breite, kerzengerade Autobahnen und Dorfstraßen gespickt mit massiven Schlaglöchern.

Als wir gestern in Tiflis angekommen sind, haben wir bei einer Bekannten von uns Unterschlupf bekommen. Julia wohnt in einer sehr schönen sehr zentral gelegenen Wohnung und hat sogar einen luxuriösen Tiefgaragenplatz für Cookie, die jetzt gerade ein paar Stockwerke unter uns chilled und sich für die anstehenden Etappen erholt. Julia hat uns dann auch gestern auch noch ein spitzenmäßiges Restaurant gezeigt, in dem wir georgische Köstlichkeiten aufgetischt bekommen haben.Tiflis ist eine geniale Stadt, die uns außerordentlich gut gefällt. Einige sowjetische Prunkbauten, die neben baufälligen Altstadthäusern und ein paar absurden Glaspalästen das Stadtbild prägen, haben es uns besonders angetan. Die Stadt mit ihren vielen Brücken, dem Fluss und den alten - teils sehr schön erhaltenen Gebäuden - erinnert irgendwie an Rom mit Trastevere, und alle die Rom nett finden, werden mit Sicherheit auch an Tiflis gefallen finden. Sehenswürdigkeiten gibt es jedenfalls genug. Der Charme der Stadt drückt sich zudem auch noch durch seine viele Straßen-Flohmärkte aus, auf denen man ganz tolle alte sowjetische Gebrauchsgegenstände und Antiquitäten erstehen kann.

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Kommentare: 1
  • #1

    Florian Papa (Mittwoch, 02 August 2017 05:21)

    Bei solchen tollen Eindrücken bekommt man selber Lust auf so ein Abenteuer weiter so viel Spass und viel erfolg auf eurer weiteren Reise